Eine Bürgermeisterin wird von den Bürger:innen gewählt und soll diese vertreten. Sie soll im Sinne und zum Wohle aller die Verwaltung lenken.
< Weiter: Rund um die Verwaltung und Finanzen >
Für alle da sein
Die Bürgermeisterin muss Ansprechpartnerin für alle sein, gemeinsam mit allen Fraktionen im Verbandsgemeinderat, den Dörfern und der Stadt, den angrenzenden Regionen, der Verwaltung und den übergeordneten Behörden, mit den Vereinen, den Firmen und Organisationen tragbare Lösungen finden, fruchtbare Projekte planen und diese dann erfolgreich umsetzen.
Dies gelingt nicht mit Fokussierung auf Verwaltung, sondern mit klarem Blick auf das Ziel, dem Finden tragbarer Lösungen und das Machen. Und es gelingt nur mit der Einbeziehung aller Beteiligten. Dazu gehört Toleranz, Wille zur Veränderung, Fleiß, Ausdauer und das Wissen, wie es geht. All das bringe ich mit. Bereits als Ortbürgermeisterin von Klingenmünster habe ich das bewießen.
Im Verbandsgemeinderat sind nicht alle Ortsgemeinden mit Stimmrecht vertreten. Diese Ortsgemeinden brauchen auch eine Stimme und die werde ich sein. Ich werde darauf achten, dass alle gleich behandelt und deren Interessen gewahrt werden.
< Finanzen >
Der Finanzhaushalt der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern umfasst ein Volumen von ca. 15 Mio. Euro. 6 Mio Euro kommen von den Ortsgemeinden.
Wir müssen verantwortungsvoll damit umgehen.
Aufgrund steigender Kosten ist der Haushalt in den nächsten Jahren angespannt. Womöglich muss die Verbandsgemeindeumlage erhöht werden, was die Ortsgemeinden weiter belasten würde. Dies muss noch geprüft werden, sobald aktuelle Zahlen vorliegen.
Um die Gemeinden zu entlasten, könnte die Kreisumlage reduziert werden. Der Kreis hat momentan eine ausreichende Finanzausstattung und erhebt trotzdem noch eine Umlage von 45,5%. Verglichen mit der Verbandsgemeindeumlage von 26% plus 7,6% Grundschulumlage ist das sehr viel mehr. Forderungen nach Reduzierung der Kreisumlage aus unserer VG blieben bislang ohne Wirkung (siehe süwpress, 27.09.2021). Das werde ich als Bürgermeisterin erneut angehen und um Mehrheiten dafür im Kreistag werben.
Der Kreis SÜW hat seine Verschuldung kontinuierlich auf nunmehr knapp 46 Mio€ reduziert, während die bspw. von Bad Bergzabern auf ca. 20 Mio€ anstieg, u.a. auch, weil die Stadt ca. 3,9 Mio€ jährlich an Kreisumlage zahlt.
Um die Einnahmen für die Ortsgemeinden zu verbessern, müssen Einnahmequellen ausgebaut werden. Dies könnte bspw. durch die Ansiedlung von Gewerbe erfolgen. Als Ortsbürgermeisterin habe ich das Gewerbegebiet in Klingenmünster weitergetrieben. Die Bagger rollen bereits 2023. Ich möchte die Ortsgemeinden dabei beraten und unterstützen, nachhaltig Gewerbe anzusiedeln.
Auch gilt es, die Kosten für die VG und die Ortsgemeinden im Auge zu behalten, wenn möglich zu senken. Die Ortsgemeinden könnten durch gemeinsame Anschaffungen oder Sammelbestellungen auf VG-Ebene Geld sparen oder durch Teilen oder Verleihen von kostenintensiven Maschinen untereinander. Dienstleistungen müssen koordiniert und gemeinsam genutzt werden. Häufig nach extern vergebene Dienstleistungsaufräge sind zu prüfen und gegen einen Personalaufbau in diesen Bereichen abzuwägen – intern ist oft günstiger als extern. „Make it or buy it?“ heißt es dazu in der Wirtschaft. Aber Personalaufbau muss langfristig geplant werden.
Für zukunftsfähige Prognosen ist deshalb eine Planung über mehrere Jahre unerlässiglich, die die Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen beinhaltet. Diese ist nicht nur für die VG wichtig, sondern soll auch den Ortsgemeinden empfohlen werden. So können für Kosten, die in der Zukunft auf die Gemeinden zukommen, Rückstellungen gebildet und Zuschüsse aus Förderprogrammen beobachtet und termingerecht beantragt werden.
Förderprogramme von Land, Bund und EU müssen kontinuierlich überwacht und auf mögliche Beantragung geprüft werden. Das gelingt nur, wenn man die Vorhaben in den Ortsgemeinden, die Förderprogramme und die Fördervorhaben der Zukunft kennt. Dafür sollte ein Fördermanager eingestellt oder ausgebildet werden, der die VG, die Ortsgemeinden und gemeinnützige Organisationen beraten kann.
Die Digitalisierung wird zunächst Kosten verursachen, aber langfristig Einsparungen ermöglichen. Durch die Reduzierung von Reisezeit und -kosten, günstigere Möglichkeiten bei der Dokumentation (weniger Papier) und Effizienzsteigerungen werden wir mehr schaffen mit weniger Kosten. Weiteres dazu im entsprechenden Kapitel hier.
< Von Verwaltung zum Team >
In der Verbandsgemeindeverwaltung haben wir sehr gutes Personal. Es wird immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden und wir stehen in einem harten Wettbewerb mit der Wirtschaft und mit anderen Verwaltungen um die besten Köpfe.
Dieser Wettbewerb um Talente wird bald verschärft werden, wenn die „Babyboomer“ pensioniert werden. Die Arbeit in unserer Verwaltung muss attraktiv bleiben und sich an den zukünftigen Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen orientieren.
Die Konditionen im öffentlichen Dienst sind gut, aber halten nicht immer Schritt mit den finanziellen Möglichkeiten der Wirtschaft. Wir müssen die Motivation der Mitarbeiter mit interessanten Aufgaben erhalten, stetige Weiterbildung ermöglichen und Freude in der Zusammenarbeit in einem tollen Team erzeugen. Die Arbeitsplätze müssen attraktiv, mit modernster Ausstattung, und flexibel gestaltet sein, um Beruf und Privatleben überein zu bringen. So bestehen wir im Wettbewerb um kluge Macher.
Als Vorsitzende eines großen und erfolgreichen Karnevalsvereins habe ich darin Erfahrung, Ehrenamtliche zu motivieren und Projekte mit Freude voranzubringen. Ähnliche Motivationsmethoden braucht es auch im Arbeitsleben. Wenn es gelingt, dass Menschen im Ehrenamt ihre Freizeit für eine Sache opfern, dann ist es einfach, sie auch im Beruf zu motivieren. Ich weiß, wie Arbeit Freude bereitet und gebe dieses Wissen gerne weiter.
Bereits als Ortsbürgermeisterin war ich verantwortlich für viele Mitarbeiter und es war mir eine Freude, uns gemeinsam als Team zum Wohle der Bürger:innen zu engagieren.
< So wird aus einer Verwaltung ein Team >
< Agile Methoden >
Die Arbeit in der Verwaltung muss interessant und sinnvoll sein, montone Tätigkeiten müssen vermieden werden. In der Wirtschaft arbeitet man schon lange mit „agilen Methoden„, die den Fokus auf das Wichtige lenken. Jeder im Team kennt die Prioritäten und den Sinn seiner Arbeit.
Diese Arbeitweise möchte ich mit der Belegschaft gemeinsam betrachten und das Positive daraus anwenden. Selbstverständlich muss hierbei die Arbeitnehmervertretung Mitsprache haben.
Die Mitarbeiter und die Bürger:innen sollen wissen:
< Wir schaffen Großartiges für die Menschen >
Regelmäßig muss überprüft werden, ob die Prozesse noch sinnvoll sind oder geändert werden sollen. Und dann ist das zu tun! Eines der wichtigen Ziele agiler Methoden ist keine Verschwendung zu produzieren und Dinge fertigzubringen, bevor schon wieder etwas Neues angefangen wird. Das führt schnell zu Erfolgen und Zufriedenheit, wenn wieder etwas „weggeschafft“ wurde. Ich möchte mit diesen Methoden arbeiten, zum Wohle der Mitarbeiter und der Bürger:innen, zum Vorteil für unsere Region. Dazu braucht es den Mut, neue Wege auszuprobieren und weniger „weiter so“.
In meinem erlernten Beruf habe ich damit Erfahrung, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden und mich nicht durch Geschrei vom Tun abbringen zu lassen. Als Ortsbürgermeisterin konnte ich diese Erfahrung gewinnbringend einsetzen, Projekte vorwärts bringen und freue mich auf die Aufgaben in der Verbandsgemeinde.
< Offener Umgang >
Ich werde mich selber stets weiterbilden und möchte Vorbild für Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sein. Wir werden einen offenen und fairen Umgang miteinander leben, mit regelmäßiger und klarer Rückmeldung. Wir werden unsere Erwartungen aneinander klar kommunizieren und jeder soll gemäß seiner Fähigkeiten gefordert und gefördert werden.
Das habe ich bereits in meinem gelernten Beruf und als Ortsbürgermeisterin praktiziert und sehr gute Erfahrung damit gemacht. Ich bin sicher, das wird der Verwaltung gut tun und so werden wir Verwaltung gut tun.